Wie tot sind die Toten? In der mittelalterlichen Gesellschaft sprach man den Leichen der
Verstorbenen in vielfacher Hinsicht eine besondere Rolle zu: Sie teilten sich den alltäglichen
Lebensraum mit ihren Nachfahren und konnten nach deren Vorstellung selbst aktiv ins Leben der
Gemeinschaft eingreifen. Ausgehend von der Materialität des Todes untersucht dieses Buch
umfassend die Bestattung Erhaltung und Zerstörung des Leichnams im jeweiligen konkreten
historischen Kontext. Der dabei hervortretende ambivalente Umgang mit dem Leichnam fordert
zugleich eine Auseinandersetzung mit modernen Perspektiven auf den Tod heraus.