Diese Studie geht dem ebenso komplexen wie wirkmächtigen Motiv des spielenden Gottes erstmals
kulturhistorisch für das lateinisch-christliche Europa des Mittelalters nach. Zeit- und
raumübergreifend untersucht sie wie und weshalb man Gott auch als Tänzer Schach- Karten-
Würfel- oder sogar Tennisspieler identifizierte und welche Implikationen aus dieser tatsächlich
omnipräsenten Bespielung für die Lebenswelt des Mittelalters resultierten. Dabei legt die
Untersuchung den spielenden Gott nicht nur als ein Drehkreuz innergesellschaftlicher
Kommunikationskreisläufe frei sondern darüber hinaus einen gemeinhin tief verwurzelten Code
europäischer Gottesvorstellungen der es erlaubt die Strukturen der mittelalterlichen Kultur
in neuartiger Weise auch über das Spiel weiter zu dechiffrieren.