Zahlreiche Bischöfe standen im Dienst des Königs sei es bei den großen Hoftagen als auch den
Heereszügen nach Italien. Manche dieser geistlichen Fürsten sind ebenfalls in den
Kreuzzugskontingenten der römisch-deutschen Herrscher für das Heilige Land ausfindig zu machen.
Doch was brachte sie dazu? Das Führen von Waffen und die Beteiligung an Kampfhandlungen waren
ihnen zumindest qua Kirchenrecht verboten. Die vorliegende Studie fragt erstmals systematisch
nach Motiven für und gegen geistliche Kreuzzugsteilnahmen und Pilgerfahrten. Als militärische
Anführer Diplomaten und nicht zuletzt vorderste Beter kamen Geistlichen zentrale Funktionen
bei den bewaffneten Wallfahrten zu. Zugleich stellt sich die Frage wie es den abwesenden
Hirten gelang stabile Formen der Stellvertretung in ihren eigenen Diözesen zu gewährleisten.