Rolf Hochhuth der Autor des Stellvertreters wird am 1. April 2016 85 Jahre alt. Birgit Lahann
hat nun die erste Biografie über diesen großen politischen Dramatiker und Schriftsteller
geschrieben mit allem Witz und Wahnsinn die sein Leben kennzeichnen. Sie erfuhr alles über
die Abgründe die seine Stücke erhellen über den Irrsinn deutscher Zeitläufte gegen die er
loszog über Freund und Feind und seine Frauen für ihn das fünfte Element über seine manische
Kampfeslust und darüber woher Mut und Kraft kommen sich zügellos einer Wahrheit zu
verschreiben. Der Gerechtigkeitsfanatiker griff Papst Pius XII. für sein beharrliches Schweigen
bei den Judende-portationen im Zweiten Weltkrieg an. Mit Eine Liebe in Deutschland zwang er den
ehemaligen NS-Marine-Richter und späteren CDU-Ministerpräsidenten Hans Filbinger zum Rücktritt.
Ludwig Erhard schmähte ihn für seine Angriffe als Pinscher Helmut Kohl diffamierte ihn im
Vatikan und Franz Josef Strauß beschimpfte ihn als Ratte und Schmeißfliege. Doch Hochhuth
kämpfte weiter. Alle lieben die Freiheit sagt er aber nicht die die ihnen dazu verhelfen
wollten. Diese Biografie ist das Lebendigste was ich in diesem Genre je zu lesen bekam. Ich
weiß nicht ob LEBENDIG eine ästhetische Qualität ist aber dass es eine Lesbarkeit
ohnegleichen verbürgt das weiß ich jetzt nachdem ich in diesem durchaus wilden Buch herum
gelesen habe. Und das liegt genau an beiden: Lahann und Hochhuth. Hochhuth war und ist ein
Unikum. Das ganz genau ist er. Er wird nie in eine Schublade passen. Und dass dieses
prinzipiell verquere Unikum schlicht liebenswürdig wird das liegt an Birgit Lahann die als
scharfe Jägerin das Unikum in all seiner Lebendigkeit voll aufs Papier bringt. schrieb Martin
Walser zu diesem Titel.