Die Helsinki-Konferenz 1975 war Ausgangspunkt für den Wandel im sowjetischen Herrschaftsbereich
der 1989 mit dem Fall der Berliner Mauer seinen symbolischen Höhepunkt fand. Ende 1991 löste
sich die Sowjetunion auf. Diese Entwicklungen sind Ergebnis eines letztlich friedlichen
Systemwettbewerbs zwischen Westen und Osten welcher aus der einvernehmlichen Lösung der
Kubakrise und durch die Ostverträge der Regierung Brandt Scheel starke Impulse erhielt. Sie
wurden aber auch durch eine mutige Minderheit der Bürgerrechtler in den staatssozialistischen
Gesellschaften erkämpft. Daneben spielten Reformer in den kommunistischen Parteien v. a.
Gorbatschow eine wesentliche Rolle. Es wurde ein System der Rüstungsbegrenzung der partiellen
Abrüstung und der gemeinsamen Sicherheit geschaffen welches in der Charta von Paris 1990 ihren
Ausdruck fand.Nach drei Jahrzehnten wachsender Konflikte endgültig nach Beginn des
Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist deutlich geworden dass ein zweiter
Geschichtsbruch stattgefunden hat. Das auf Grundlage der Vereinbarungen von Helsinki
geschaffene System existiert nicht mehr. In diesem Band fragen damalige Akteure
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach den Ursachen dieses doppelten Geschichtsbruchs
und nach den Möglichkeiten eines Neuanfangs für ein System gemeinsamer Sicherheit in Europa.