Lokomotiven der Geschichte hat sie Karl Marx genannt: Revolutionen beflügeln Phantasien den
Traum von einer besseren Welt die Hoffnung auf ein anderes Morgen. Was aber sind Revolutionen
aus sozialgeschichtlicher Perspektive? Sind sie immer gewaltsam und ungeplant? Können sie
trotzdem ein Mehr an Freiheit oder Emanzipation bewirken? Gibt es revolutionäre Verlaufsmuster
prägende Akteure dominante Erzählungen Mythen und Inszenierungen? Hat der Begriff angesichts
einer inflationären Verwendung in der Populärkultur überhaupt analytische Qualität? Diese und
weitere Fragen rückt das Archiv für Sozialgeschichte in diesem Jahr ins Zentrum.In den
Beiträgen werden zeitliche räumliche und disziplinäre Grenzen der Revolutionsgeschichte
hinterfragt. Gab es revolutionäre Bewegungen schon im Mittelalter? Inwiefern wurde die
Französische Revolution von 1789 zum Exempel? Wie veränderten sich revolutionäre Dynamiken und
Strategien im 20. Jahrhundert vor dem Hintergrund von totalitären Diktaturen und einer
globalisierten öffentlichen Wahrnehmung? Welche Schlussfolgerungen zogen Akteure aus dem
Scheitern ihrer revolutionären Hoffnungen? Forschungsberichte zu den Revolutionsjubiläen 1917
und 1918 19 sowie zu weiteren Themen runden den Band ab.