»Bildung« ist ein zentraler und schillernder Begriff der Gegenwart. Mit ihr werden hohe Ziele
von gesellschaftlicher Emanzipation verknüpft und sie soll entscheidend dazu beitragen soziale
Ungleichheiten zu beseitigen. Zugleich stellt sie eine wichtige ökonomische Ressource dar und
schafft selbst soziale Unterschiede zwischen »Gebildeten« und »Bildungsfernen«. Bildung kann
als Motor individueller Befreiung und Erfüllung erfahren aber als stetige Aufforderung zum
»lebenslangen Lernen« auch mit Auslese Leistungsdruck und Situationen des Scheiterns in
Verbindung gebracht werden. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Band politische kulturelle
und soziale Aspekte von Bildung im historischen Wandel. Welche Rolle spielte sie in
gesellschaftlichen und politischen Transformationen? Welche Vorstellungen und Praktiken von
Bildung entwarfen soziale Bewegungen? Welche Errungenschaften aber auch welche Widersprüche
und Probleme zogen Bildungsreformen nach sich? Und gibt es eine Tendenz zur Ökonomisierung
wird Bildung durch vielfältige private Anbieter und internationale Angleichungen (PISA
Bologna-Prozess) zur »Ware«?