Über körperliche Beschwerden klagend und jeden mit seinen Gesundheitssorgen belagernd - so
stellt sich das Klischee des Hypochonders in der Öffentlichkeit dar. Tatsächlich jedoch decken
sich diese Vorstellungen kaum mit dem klinischen Bild. Vielmehr ist das Leiden unter
Krankheitsängsten für die Betroffenen in der Regel sehr schambesetzt. Nicht selten dauert es
viele Jahre bis Betroffene ihre Krankheitsängste erstmalig einem Psychotherapeuten
anvertrauen. Dieses Buch liefert unter Einbezug der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse
einen ausführlichen Behandlungsleitfaden für Psychotherapeuten. Die Darstellung des
therapeutischen Vorgehens gliedert sich in einen kognitiven und einen behavioralen Teil.
Zunächst wird auf die Veränderung krankheitsbezogener Kognitionen z.B. der Interpretation
körperlicher Mißempfindungen als eindeutiger Beleg für Erkrankungen abgezielt.
Verhaltensexperimente sowie psychoedukative Einheiten zu Erklärungsmöglichkeiten körperlicher
Missempfindungen dienen dazu so patientennah wie möglich Veränderungen der Kognition zu
erreichen. Im zweiten Schritt geht es um die Verminderung des ausgeprägten Sicherheit suchenden
Verhaltens allen voran der Suche nach Rückversicherung bei Ärzten. Es werden therapeutische
Techniken dargestellt wie Patienten eine kritische Distanz zu diesem Verhalten erreichen und
dieses dann reduzieren lernen können. Anhand zahlreicher Fallbeispiele und Therapiedialoge wird
das therapeutische Vorgehen transparent gemacht.