Selbstwertprobleme können Einfluss auf die Entstehung und Aufrechterhaltung einer psychischen
Störung nehmen aber auch eine Folge der Störung sein. Interventionen die auf den Selbstwert
bezogen sind spielen bei der Behandlung zahlreicher psychischer Störungen eine zentrale Rolle
insbesondere bei Depressionen Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen. Der Band fasst
Wissenswertes zu Selbstwert und dessen Zusammenhang mit unterschiedlichen psychischen Störungen
zusammen und grenzt den Begriff gegenüber anderen psychotherapeutisch relevanten Konstrukten
etwa soziale Kompetenz oder Selbstmitgefühl ab. Es folgen Überlegungen zur Indikation
selbstwertbezogener Interventionen und den diagnostischen Möglichkeiten von Selbstwert.
Praxisorientiert wird veranschaulicht wie selbstwertbezogene Interventionen in der Behandlung
umgesetzt werden können. Zunächst werden Hinweise zur Psychoedukation und zum Einbezug von
Selbstwert in die Fallkonzeptualisierung gegeben. Anschließend wird gezeigt wie
klassisch-verhaltenstherapeutische sowie achtsamkeitsbasierte Interventionen transdiagnostisch
zur Bearbeitung von Selbstwertproblemen eingesetzt werden können. Dabei wird auf verschiedene
selbstwertspezifische Interventionen eingegangen z.B. auf die Förderung der Selbstfürsorge
die Förderung einer ausgewogenen Sichtweise auf sich selbst oder die Arbeit mit inneren
selbstkritischen oder wohlwollenden Anteilen. Ausführlich vorgestellt werden zudem zwei im
deutschen Sprachraum bislang weniger bekannte Ansätze die spezifisch für die Behandlung von
Selbstwertproblemen konzipiert wurden: Das kognitive Therapiekonzept für Selbstwertprobleme von
Fennell sowie das Selbstwerttraining "COMET" der niederländischen Arbeitsgruppe um Korrelboom.
Hinweise zu Besonderheiten der Nutzung selbstwertbezogener Interventionen im Gruppenkontext
runden den Band ab.