Ekel gehört neben Ärger und Angst zu den negativen Basisemotionen und ist durch intensive
unangenehme Gefühle und Körperempfindungen geprägt. Schon die einmalige Konfrontation mit einer
stark ekelauslösenden Situation kann lebenslange Abneigung und Vermeidung auslösen. Ekel ist
eine bisher im therapeutischen Kontext vernachlässigte und oft übersehene Emotion. Das Erleben
von Ekel spielt insbesondere bei Essstörungen posttraumatischen Belastungsstörungen
spezifischen Phobien und Zwangsstörungen eine entscheidende Rolle. Wird die Emotion Ekel bei
der Behandlung dieser Störungen nicht oder nur mangelhaft berücksichtigt kann dies negative
Auswirkungen auf den Therapieverlauf haben. Der Band nimmt die Emotion Ekel aus grundlagen-
und anwendungsorientierter Perspektive in den Blick. Er vermittelt grundlegendes Wissen über
die kognitiven verhaltensbezogenen physiologischen und neuronalen Erlebensqualitäten dieser
Emotion sowie ihrer Funktionen für Erleben und Verhalten. Weiterhin werden diagnostische
Instrumente und Strategien zur Erfassung von Ekel und assoziierten Kontaminationsgefühlen
vorgestellt. Anhand von Fallbeispielen werden für verschiedene psychische Störungen
kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien bei starkem Ekelerleben beschrieben. So können
unter anderem verhaltensnahe Techniken beispielsweise Expositionsübungen zu Ekel kognitive
Techniken wie z.B. kognitives Umstrukturieren sowie imaginative Techniken wie z.B.
imaginatives Umschreiben eingesetzt werden um pathologisches Ekelerleben zu verändern.
Abschließend wird die wissenschaftliche Evidenz für die vorgestellten emotionsspezifischen
Behandlungsansätze zusammengefasst.