Eigentlich gibt es nichts zu lachen in der Pariser Banlieue. Paul genannt Polo ist ziemlich
klein hässlich weiß und arm. Seine Mutter klebt krank und bewegungslos vor dem Fernseher die
ältere Schwester sorgt sich um ihre Fingernägel und träumt davon einen Schönheitswettbewerb zu
gewinnen. In der Schule sind alle cooler als Paul und wenn schon nicht reich dann wenigstens
arabisch jüdisch oder schwarz. Mit dem Vater der sich nie beklagt und alle Demütigungen mit
geradem Rücken wegsteckt kann Paul gut reden - und schweigen. Von Priscilla erzählt er lieber
nichts und ebenso wenig von Sylvie der Mutter eines Kumpels die seinen Kopf und seine Hände
beschäftigen... Auch dass er sich längst nicht mehr um den Staub auf den Büchern kümmert
sondern begonnen hat sie zu lesen behält Paul vorerst für sich. Saphia Azzeddine erzählt
leichthändig und schnell eine liebevolle Vater-Sohn-Geschichte voller Situationskomik und
Galgenhumor. Ein unterhaltsamer Roman über das Leben am gesellschaftlichen Rand der fest daran
glaubt dass nichts verloren ist solange man Bücher hat. Eine charmante ungezogene Komödie
die einmal mehr beweist dass das Lesen noch keinem geschadet hat.