Keiner nimmt Anna die Jüngste der Familie ernst: weder die beiden älteren Brüder die sich
mit Freunden im Wohnzimmer einschließen um zu diskutieren noch die Schwester Concettina die
vor allem ihre zahlreichen Verlobten im Kopf hat. Auch Signora Maria die Haushälterin mit den
winzigen Schleifenschühchen kümmert sich mehr um die Rosen als um das Mädchen. Nur der ein
bisschen großmäulige Nachbarjunge Giuma gibt sich mit Anna ab. Sie gehen miteinander spazieren
dann ins ¿Pariser Café¿ und später in die Büsche am Fluss. Als einer der Freunde verhaftet
wird müssen die Broschüren gegen Mussolini eilig im Kamin verbrannt werden. Italien tritt in
den Krieg ein der älteste Bruder ein überzeugter Pazifist soll eingezogen werden. Concettina
verliebt sich in ein Schwarzhemd - und Anna wird schwanger. Natalia Ginzburg erzählt von den
kleinen wie großen Ereignissen genau und fast beiläufig: Was wenn es keinen Stoff für Kleider
gibt und was wenn man einen Juden in der Familie hat? Bereits hier hat sie den
unnachahmlichen Ton des 'Familienlexikon' gefunden.