Obwohl als »sekundäres Geschlechtsmerkmal« bezeichnet ist die weibliche Brust von primärem
Interesse. Sie nährt aber verführt auch gilt als heilig oder verderbt - je nach Zeitalter und
Kulturkreis Kontext und Blickrichtung. An ihrer Einhegung und Tabuisierung wird der männliche
Anspruch auf Kontrolle über den weiblichen Körper in vielfältiger Weise augenfällig.
Frauenbrüste sind bis heute ein Politikum wenn sie abseits von Sauna und FKK-Strand öffentlich
gezeigt werden und selbst ihre »haltlose« Sichtbarkeit unter der Kleidung wird als unziemliche
Provokation empfunden. Anja Zimmermann untersucht diesen vieldeutig-vielseitigen Körperteil aus
verschiedenen Perspektiven immer aber mit politischer Fragestellung. Es geht um Kunst und
Pornografie um Moden und Geschlechternormen um Mutterideal und Heteronormativität um Body
Positivity und Selbstbestimmung Sexismus und Protest. Eine intensive Betrachtung der Bilder
und Bedeutungen weiblicher Büsten und tatsächlich: eine Befreiung!