Dies ist die Geschichte von Hauptmann Hans-Joachim Marseille dem erfolgreichsten Jagdflieger
des Afrikafeldzuges. Am 13. Dezember 1919 in Charlottenburg bei Berlin geboren meldete sich
Jochen wie er von seinen Kameraden und Freunden genannt wurde nach dem Abitur 1938
freiwillig zur Luftwaffe. Bereits während seiner Ausbildungszeit auf dem Flugplatz Wiener
Neustadt West zeigte sich das herausragende Talent des Fliegervirtuosen aber auch seine
draufgängerische Art durch die er mehrfach mit seinen Vorgesetzten in Konflikte geriet. Im
August 1940 zum Lehrgeschwader 2 an die Kanalküste versetzt erzielte Marseille an seinem
ersten Kampftag seinen ersten Luftsieg. Für seinen weiteren Einsatz bei den Kämpfen über dem
Ärmelkanal erhielt er innerhalb von wenigen Tagen das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse musste
jedoch selbst mehrfach notlanden. Nach einem kurzen Intermezzo bei der 4. Staffel des
Jagdgeschwaders 52 wurde Marseille im Januar 1941 zur I. Gruppe des Jagdgeschwaders 27
versetzt mit der er im April 1941 auf den Flugplatz Gazala nach Nordafrika verlegte. Besonders
in seiner ersten Zeit auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz fiel Hans-Joachim Marseille
aufgrund von mangelnder Disziplin und seines leichtsinnigen Übermuts im Luftkampf auf was zu
Konflikten mit seinem Gruppenkommandeur Hauptmann Naumann führte. Im Mai 1941 zum Leutnant
befördert besann er sich nach einer Bruchlandung jedoch seiner soldatischen Pflichten
woraufhin der kometenhafte Aufstieg des Jägerasses mit der Gelben 14 seinen Anfang nahm. Mit
zunehmender Schusspräzision bei besonders geringem Munitionsverbrauch gelang ihm am 22. Februar
1942 sein fünfzigster Abschuss wofür er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet
und zum Oberleutnant befördert wurde. Bis September 1942 sollten für seine spektakulären
Leistungen das Eichenlaub die Schwerter und sogar die 4. Brillanten zum Ritterkreuz des
Eisernen Kreuzes sowie die Beförderung zum jüngsten Hauptmann der Luftwaffe folgen. Dem
kometenhaften Aufstieg folgte jedoch ein jäher Absturz. Am 30. September 1942 zu einem
Begleitkommando gestartet fing seine nagelneue Me 109 aufgrund eines technischen Defekts
Feuer. Beim Aussteigen wurde Hans-Joachim Marseille am Kopf vom Leitwerk seiner Maschine
getroffen. Er war sofort tot. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er 158 Luftsiege auf 388
Feindflügen erzielt. Gestützt auf viele Augenzeugenberichte Dokumente und unveröffentlichte
Quellen entwirft Franz Kurowski ein Porträt des Sterns von Afrika der schon zu Lebzeiten von
der heimischen Propaganda zur Legende stilisiert wurde. Die vorliegende Neuauflage dieses
zeitgeschichtlichen Standardwerkes über Hauptmann Hans-Joachim Marseille ist durch umfassendes
teilweise bisher unveröffentlichtes Bildmaterial vor allem aus seinen Tagen als junger
Jagdflieger in Afrika erheblich erweitert worden.