Bis zum Herbst 1917 waren die Italiener insgesamt elf Mal zum Großangriff am Isonzo angetreten
um einerseits die Hafenstadt Triest und dessen Hinterland die Halbinsel Istrien in die Hand
zu bekommen um andererseits durch das Kanaltal nach Österreich-Ungarn bis nach Kärnten mit
Stoßrichtung Wien vorzudringen. Aber jeder dieser Großangriffe konnte unter einer letzten
gewaltigen Kraftanstrengung von den k. u. k. Truppen abgeschlagen werden sodass die
Verteidiger schließlich ohne ausreichenden Nachschub und Reserven erschöpft und ausgeblutet im
Karst und in ihren Hochgebirgsstellungen in den Julischen Alpen ausharrten als die Italiener
zu einer alles entscheidenden Offensive rüsteten. In dieser Stunde der Not kam der deutsche
Bundesgenosse zur Hilfe und rückte mit der 14. Armee sowie im Gebirgskrieg in den Dolomiten und
Karpaten bewährten Truppen heran um den Italienern durch eine Gegenoffensive zwischen Flitsch
und Tolmein zuvorzukommen. Bereits einen Tag nach Angriffsbeginn waren am 25. Oktober 1917 alle
gegnerischen Schlüsselstellungen an der Isonzofront in der Hand der Mittelmächte. Die Italiener
zogen sich in die Flucht geschlagen und kaum noch einen nennenswerten Widerstand leistend
über den Tagliamento bis zur Piave zurück wo sie mit Unterstützung der Franzosen und
Amerikaner eine neue Front aufbauten da die Mittelmächte nicht energisch genug nachstießen.
Die 12. Isonzoschlacht die als Wunder von Karfreit in die Kriegsgeschichte eingegangen ist
war Österreich-Ungarns letzter Sieg vor dem Untergang der Donaumonarchie der zunächst durch
die gescheiterte Piaveschlacht der k. u. k. Armee ohne deutsche Unterstützung im Kriegsjahr
1918 und die erfolgreiche italienische Gegenoffensive eingeleitet wurde. Darüber berichtet der
2. Teil dieses umfangreichen Werkes über Die Schlachten am Isonzo.