"Tehran Children": die stellvertretende Lebensgeschichte eines jüdischen Flüchtlingskindes
Von Polen in den Iran ist es ein weiter Weg von mehr als 20 000 km. Kaum vorstellbar dass fast
900 polnisch-jüdischen Kindern diese Route bewältigen mussten. Doch genau auf diesen
verschlungenen Pfaden entkam der Vater der Autorin der Judenverfolgung durch die Nazis. Zeit
seines Lebens sprach er nicht darüber was er im 2. Weltkrieg durchlebte: Flucht Todesangst
und die Hoffnung auf einen Neuanfang in einem unbekannten Land. Seine Tochter zeichnet in
berührender Weise den Weg des kleinen polnischen Flüchtlingsjungen nach - stellvertretend für
die über eine Million Juden aus Polen die über die Sowjetunion vor den Naziverbrechen flohen.
- Eine Erzählung von literarischer Eleganz: Wer waren die "Kinder von Teheran"? - Stationen
einer Flucht: Russland Usbekistan Kasachstan Iran und schließlich Palästina - Spätfolgen des
NS-Regimes: Was sieben Jahrzehnte Verdrängung in einer Familie bewirken - Spurensuche in den
Archiven: Die Geschichte Israels und der Flüchtlinge des 2. Weltkriegs - Eine unbeachtete Folge
des Holocaust: Wie Juden im Iran aufgenommen wurden Die Biografie des Vaters führt zur
Erforschung eines kaum bekannten Kapitels der Shoah Mikhal Dekels Vater entkam den Nazis in
Polen und überlebte den 2. Weltkrieg - doch die Konsequenzen seiner Kindheit blieben stets
gegenwärtig. Gerade der Aspekt des Vergessen-Wollens beeinflusste die folgenden Generationen
nachhaltig. Die Autorin hat sich in Archiven und in Gesprächen mit Zeitzeugen auf Spurensuche
begeben. Schicht für Schicht legt sie ihre Familiengeschichte frei. So entstand eine
einfühlsame Erzählung über Nächstenliebe den Einfallsreichtum der jüdischen
Hilfsorganisationen und über die Schrecken des 2. Weltkriegs. Ein Buch über den Holocaust in
dessen Mittelpunkt nicht das Konzentrationslager sondern der Flüchtling steht und dessen
Schauplatz nicht Europa sondern Zentralasien und der Nahe Osten ist!