Er gilt wahlweise als "Naturtalent" oder als "... ein wahrer Schüler der Natur" die Rede ist
vom braunschweigischen Maler Pascha Johann Friedrich Weitsch (1723-1803). Vor 300 Jahren in der
Gemeinde Hessen am Fallstein geboren fand der Sohn eines Dachdeckers den Weg zur Kunst
autodidaktisch Landschaftsgemälde wurden zu seinem Markenzeichen er arbeitete für die
Porzellanmanufaktur Fürstenberg leitete die Malerschule in Braunschweig und kümmerte sich hier
auch um die Gemäldegalerie seines Landesherrn. Zu seinem runden Geburtstag ehren ihn in der
Welfenstadt sowohl das Städtische als auch das Herzog Anton Ulrich-Museum mit Ausstellungen.
Auch im Hildesheimer Land war Weitsch unterwegs Fürstbischof Friedrich Wilhelm von Westphalen
(1727-1789) beauftragte ihn 1769 damit die Städte Klöster und Amtssitze seines
Herrschaftsgebietes zu malen. Diese in den 1770er Jahren entstandenen Werke wurden 1977 vom
Agrar- und Landeshistoriker Walter Achilles (1927-2002) unter dem Titel "Bilder aus dem alten
Hochstift Hildesheim" in einer zweibändigen Edition in unserem Verlag veröffentlicht. Beim
lohnenden Besuch der Schau in unserer Nachbarschaft wie auch beim Blick in das heimische
Bücherregal lohnt es sich also einen alten Bekannten wieder einmal neu zu entdecken! Drei
ausgewählte lokale Ansichten von Weitsch stellen wir Ihnen dazu auf der Titelseite und zu
Beginn dieser Ausgabe näher vor. Und das nicht ohne Hintergedanken schließlich ist Pascha
Weitsch ein besonderer Zeitzeuge für die Geschichte unseres Kalenders. Der erste Jahrgang
erschien 1731 nur acht Jahre nach seiner Geburt der 300. Geburtstag des Traditionstitels rückt
damit unaufhaltsam näher! Doch zunächst freuen wir uns sie in diesem Jahr wieder mit einer
Vielzahl von Themen aus der Hildesheimer Landes- und Ortsgeschichte unterhalten zu können. So
ist auch Claudia Pollich-Post in Flora und Fauna unterwegs und beschäftigt sich in einem
Beitrag mit den "Kräutergärten der Rats-Apotheke" Benno Haunhorst portraitiert den jüdischen
Gelehrten Moritz Güdemann und Werner Dicke und Kristina Osmers lassen uns an den Eindrücken
ihrer "Italienischen Reise 2022" teilhaben. Von den vielen anderen Titelthemen und Aufsätzen
möchte ich noch besonders »Die Hildesheimer Torschreiberhäuser« »Das Haus im Walde« sowie »Von
Plagwitz nach Sorsum« Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen. Zuletzt gilt es noch Sie auf eine nahezu
"revolutionäre" Veränderung in der langen Geschichte des Hildesheimer Kalenders hinzuweisen
zum ersten Mal werden Sie heuer keine Anzeigen mehr finden! Der Kalender hat sich in der
zurückliegenden Zeit immer mehr zu einem echten Jahrbuch für Geschichte und Kultur entwickelt
da wurden diese Zugeständnisse an den kommerziellen Erfolg zunehmen zu einem Fremdkörper im
redaktionellen Umfeld. Wir hoffen dass die damit verbundene Anpassung des Verkaufspreises
durch den deutlich verbesserten Lesefluss mehr als aufgewogen wird und wünschen Ihnen viel Spaß
bei der Lektüre des Jahrganges 2024!