Die soziale Umgebung übt einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen aus.
Soziale Beziehungen und Lebensbedingungen haben herausragende Bedeutung bei
Krankheitsentstehung und Heilungsprozessen. Wir sind Zeugen einer Wandlung des
Krankheitsverständnisses hin zu einem biopsychosozialen Modell das der seit Jahrzehnten von
der WHO betonten größeren Gewichtung der sozialen Dimension in Diagnostik Therapie und
Rehabilitation bei psychischen und somatischen Erkrankungen Rechnung trägt. Der Zusammenhang
zwischen gesundheitlichem Status und gesellschaftlicher Teilhabe ist durch eine Vielzahl von
Studien und Publikationen belegt. Im Zuge dieser internationalen Entwicklung stehen auch die
sozialen Berufe speziell die (Klinische) Soziale Arbeit vor der Herausforderung
kooperationsfähige Konzepte sozialer und soziopsychischer Mitbehandlung zu entwickeln. Mit
diesem Buch stellen die Autorinnen und Autoren Grundlagen und Formen einer Methodologie vor
die die komplexen Person-Umwelt-Bezüge klinisch-therapeutischer Sozialer Arbeit in wichtigen
Arbeitsfeldern beschreiben. Mit dieser Ausweitung der Wahrnehmung die gesundheitsgefährdende
Belastungen und Störungen sowie Erkrankungen nicht mehr einseitig auf der Ebene von Individuen
lokalisiert sondern soziale Verhältnisse und die dort auftretenden gesundheitsrelevanten
Problemlagen betrachtet sind weitreichende Konsequenzen verbunden: die Diagnostik beschränkt
sich nicht mehr auf Einzelpersonen die Interventionen kombinieren individualtherapeutische
Ansätze mit sozialen Interventionen. Fall ist nicht mehr die Einzelperson sondern Fall ist das
Ensemble sozialer Lebenslagen und Beziehungen und deren Zusammenwirken im individuellen
Schicksal.