Als 16-Jähriger beschließt Gustav Schröder im Frühjahr 1902 seine Gymnasiallaufbahn in
Hadersleben aufzugeben und Seemann zu werden. In den darauffolgenden 38 Jahren macht er eine
eindrucksvolle Karriere vom Leichtmatrosen zum Kapitän und wird Schiffsführer eines der größten
Passagierschiffe. . In dieser Funktion muss er im Mai 1939 eine der schwierigsten seemännischen
und menschlichen Aufgaben jener Zeit lösen: Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs soll er 937
jüdische Emigranten nach Kuba bringen. Als sie dort nicht an Land gelassen werden beginnt eine
der gefährlichsten Irrfahrten der jüngeren Seefahrtsgeschichte. Für seinen Einsatz wird der
Kapitän nach dem Krieg in Israel als »Gerechter unter den Völkern« geehrt und erhält das
Bundesverdienstkreuz. . Fast achtzig Jahre nach dieser Irrfahrt entdeckt der Großneffe des
Kapitäns die alte Seekiste von Gustav Schröder auf seinem Dachboden. Es kommen wertvolle
Manuskripte und Fotos des Seemanns zutage - das Vermächtnis von Gustav Schröder. Seine
einzigartigen Erlebnisse erzählt der Kapitän in diesem Buch zum Teil mit eigenen Worten. Aber
auch ehemalige Passagiere der »ST. LOUIS« berichten von ihren Erlebnissen an Bord. 110
größtenteils unveröffentlichte Fotos aus Schröders Nachlass ergänzen diese mitreißende
Neuerscheinung.