Inhalt Viele Problemlösungssysteme verwenden eine Wissensbasis in der Wissen über die Welt
deklarativ repräsentiert ist. Ein Teil des zur Problemlösung notwendigen Wissens wird dort
explizit gespeichert. Der andere Teil liegt lediglich implizit vor und wird vom Problemlöser
erst während der Problemlösung über Schlußfolgerungsprozesse expliziert und in der Wissensbasis
aufgehoben. Diese Vorgehensweise wird jedoch zum Problem sobald sich die repräsentierte Welt
ändert da dann die Wissensbasis entsprechend revidiert werden muß und insbesondere die
abgeleiteten Sachverhalte auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen sind. Ist doch deren Status
davon abhängig ob das zu ihrer Ableitung verwendete Wissen auch nach der Weltänderung noch
gültig ist. Die Revision der Wissensbasis wird wesentlich vereinfacht ja sogar
(teil-)automatisierbar wenn man in ihr zusätzlich festhält wie die abgeleiteten Sachverhalte
vom expliziten Wissen abhängen. Da die Verwaltung von Begründungen zur Repräsentation dieser
Abhängigkeiten jedoch eine komplexe Aufgabe ist überträgt man sie besser einem spezialisierten
und damit effizienten wiederverwendbaren Begründungsverwaltungssystem. Die Architektur und die
formalen Grundlagen solcher Systeme sind Gegenstand des vorliegenden Buches. Es kann damit
einerseits als Übersichtswerk zum Thema Begründungsverwaltung und andererseits als Referenz für
die Implementierung anwendungs-spezifischer Begründungsverwaltungssysteme angesehen werden.