Vor mehr als einem halben Jahrhundert erfand der uruguay-ische Autor Juan Carlos Onetti die
fiktive Stadt Santa María und legte damit den Grundstein für einen faszinierenden
lite-rarischen Kosmos. Mit Romanen wie La vida breve (dt. Das kurze Leben) El astillero (dt.
Die Werft) oder Juntacadáveres (dt. Leichensammler) wurde er zu einem der einflussreichsten
Schriftsteller der lateinamerikanischen Moderne. Er schrieb über das Scheitern Entfremdung und
die Unmöglichkeit der Liebe ohne dabei seine Figuren zu verraten. 1980 erhielt er den Premio
Cervantes die höchste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt.Dieser Sammelband
stellt die erste umfassende Würdigung des einflussreichen Romanautors vonseiten der
deutsch-sprachigen Hispanistik dar. Er betrachtet das Werk Onettis vor der Folie aktueller
literatur- und kulturwissenschaftlicher Ansätze und nimmt vor allem sein bisher von der
Forschung wenig beachtetes Spätwerk in den Blick.