Die vorliegende Monographie behandelt einen aktuellen Forschungskomplex der modernen
lexikalischen Semantik. Die Studie stellt Repräsentationsmodelle zur Beschreibung von mentalen
Wortbedeutungen vor: Sie folgt der Annahme des Sprachwissenschaftlers Stefan Engelberg dass
die Bedeutungsrepräsentation eines Verbs in der Repräsentation seiner Ereignisstruktur besteht.
In Anlehnung daran werden von der konzeptuellen Ebene ausgehend intern strukturierte
Ereigniskomplexe im Deutschen und Ungarischen modelliert und auf sprachlicher Ebene diskutiert.
Die Grundlage der Forschungsarbeit bilden neben Einzelbeispielen in erster Linie Textbelege aus
Günter Kunerts Kurzgeschichte Zentralbahnhof (1972) und ihrer ungarischen Übersetzung von Mária
Ember Központi pályaudvar (Übersetzung einer früheren Auflage aus dem Jahr 1969). Ein
vordringliches Ziel besteht darin den semantischen Gehalt der in den Ereignisstrukturen
verwendeten Prädikate und Relationen im Deutschen und im Ungarischen möglichst präzise zu
bestimmen.