Die Reihe DysphagieForum beleuchtet in loser Folge Themen zur Klinischen Dysphagiologie. Sie
will damit zur Pflege eines klinisch-wissenschaftlichen Diskurses in diesem jungen
interdisziplinären Fach beitragen. In Beiträgen zur Rehabilitation von Dysphagien machen die
Autoren auf neue Probleme aufmerksam oder bieten praktikable Lösungen für altbekannte Probleme
an: Maggie Lee Huckabee & Bronwen Kelly: Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt wie man
pharyngeale Abläufe resequenzieren kann? Oder wie man deren Timing verändern kann? Und ob es
sich hierbei um eine physiologische Eigenschaft handelt die durch rehabilitative Bemühungen
beeinflusst werden kann? Joe Murray: Die Untersuchung eines Dysphagiepatienten ist
vielschichtig. Jede Schicht dieses Prozesses kann komplexe Entscheidungen nach sich ziehen zur
nächsten diagnostischen Schicht führen und schließlich die Ausführung effektiver Interventionen
auslösen oder beschränken. Die meisten dieser grundlegenden Entscheidungen sind eher
allgemeiner denn spezifischer Natur. Die Konsequenzen eines Irrtums in diesem Prozess sind
schwerwiegend so dass in vielen Fällen Fehler bei der Identifikation und Behandlungsweise
eines Dysphagiepatienten zu Mangelernährung Dehydrierung oder Aspirationspneumonien führen
können. (?) John Rosenbek & Neila Donovan: Absicht dieses Kapitels ist es zwei neue
Messinstrumente für das Repertoire der Ergebnismessung bei Erwachsenen mit erworbenen
Dysphagien vorzustellen: SWAL-CARE und SWAL-QOL. Bei SWAL-CARE und SWAL-QOL handelt es sich um
die einzigen Messinstrumente deren Reliabilität und Validität ausreichend robust sind um sie
als funktionelle Ergebnismessinstrumente bei Individuen mit Dysphagie empfehlen zu können. (?)
Nach der Beendigung des Allmachtanspruchs der Schädigungsphilosophie durch die Veröffentlichung
des ICF-Modells ist es an der Zeit das Repertoire von Ergebnismessgrößen auf die neuen
Bereiche des ICF-Modells nämlich auf die Beeinträchtigung der Aktivität und der Partizipation
auszudehnen.