Das Erzählen (Narration) ist elementarer Bestandteil menschlicher Kultur und begegnet uns in
unserem Alltag unentwegt. Durch Erzählungen teilen wir uns unseren Mitmenschen mit schaffen
soziale Nähe und eignen uns neues Wissen an. Damit sind die Produktion und das Verständnis von
Narrationen hochrelevante Fähigkeiten ohne die eine soziale Teilhabe kaum ungehindert möglich
ist. Besonders Kinder mit Spracherwerbsproblemen zeigen hier häufig Schwierigkeiten. Dies ist
spätestens in der Schule problematisch wenn Aufgabenstellungen nicht verstanden werden oder es
den Kindern nicht gelingt einen Aufsatz zu schreiben. Störungen auf narrativer Ebene
persistieren unbehandelt häufig bis ins Erwachsenenalter und gehen mit einem mangelnden Zugang
zu Bildung einher. Das Buch richtet sich an Pädagog*innen und Therapeut*innen und ist ein
Plädoyer dafür die mündlichen Erzählkompetenzen in Therapie und Schule in den Fokus unseres
Handelns zu rücken. Neben einem ausführlichen Theorieteil zu textlinguistischen Grundlagen und
einer Übersicht zum kindlichen Erzählerwerb (inklusive der Charakterisierung möglicher
Störungen der Narration) zeigt der Ratgeber die diagnostischen Möglichkeiten und bestehenden
Therapiekonzepte für den deutschsprachigen Raum auf. Für den pädagogischen Bereich erfolgt eine
Einbettung in die Curricula und es werden vielfältige Anregungen für die Unterrichtsgestaltung
gegeben. Neben einer Vielzahl fachlicher Hinweise ist es das Ziel dieses Ratgebers die Lust am
Erzählen bei Kindern zu wecken und praktische Hinweise für die konkrete Erzählförderung im
fachlichen und alltäglichen Kontext zu liefern.