Kinder die dauerhaft in Pflegefamilien leben sind aber in besonderer Weise auf ein stabiles
und kontinuierliches Erziehungsumfeld angewiesen denn sie haben in der Regel bereits
Erschütterungen in ihrer Beziehung zu den Eltern erlebt. In der überwiegenden Mehrzahl sind bis
zur Unterbringung betroffener Kinder ambulante Hilfen im Haushalt der Herkunftsfamilie sowie
teilstationäre Hilfen gescheitert und der Unterbringung in Pflegefamilien sind wiederholte
Wechsel von Bezugspersonen vorausgegangen ohne dass eine hinreichende Verbesserung der
Situation in der Herkunftsfamilie erreicht werden konnte. Zudem hat die Mehrzahl der in
Familienpflege lebenden Kinder gegenüber Kindern die bei ihren Eltern aufwachsen aufgrund von
Erlebnissen die zur Herausnahme aus der Herkunftsfamilie geführt haben (Vernachlässigung
körperliche und psychische Misshandlung sexualisierte Gewalt oder Ähnliches) zusätzliche
Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Diese Bewältigung kann durch korrigierende Bindungs- und
Sozialisationserfahrungen innerhalb von Pflegefamilien gelingen. Das wiederholte Infragestellen
ihres Verbleibs in der Pflegefamilie verunsichert diese Kinder jedoch im hohen Maße.
Gleichzeitig impliziert das Infragestellen des neuen Lebensmittelpunktes bei Kindern die durch
die Fremdplatzierung aus einem ihr Wohl gefährdendes Umfeld genommen wurden typischerweise ein
erhebliches Risiko dafür dass die erhoffte Abwendung der Gefährdung des Kindes bzw. die
Verarbeitung erlittener Schädigungen und Traumatisierungen in der Pflegefamilie doch nicht
gelingt.(Bundesregierung RegE KJSG BT-Drucks. 19 26107 128)Die Autoren und Autorinnen
beschreiben aus ihrer jeweiligen fachlichen Disziplin wie eine Stärkung der Pflegekinder
gelingt.Mit Beiträgen von:Caroline Boyle Mériem Diouani-Streek Peter Hoffmann Natalie
Ivanits Martin Janning Christine Köckeritz Christoph Malter Claudia Marquardt Birgit
Nabert Monika Nienstedt Katja Nowacki Ludwig Salgo Annette Tenhumberg Barbara Veit Armin
Westermann