"Hm ... erst mal einen frisch aufgebrühten Kaffee bevor der Tag richtig beginnt." (Peter 52
Jahre sechs Monate nach einem Schlaganfall an einem Mittwochmorgen um 6:30 Uhr) Kleine
Handgriffe große Würfe alltägliche Routinen einfach Notwendiges ungeplante
Herausforderungen lieb gewonnene Gewohnheiten - all das und noch weit mehr bedeutet doch das
ganz normale Leben oder nicht? Ganz normal eigentlich - doch alles andere als
selbstverständlich für Menschen mit neurologischen Diagnosen für die auch die alltäglichsten
Verrichtungen nicht selten unüberwindlich erscheinen. Für die Teilhabe an einem ganz normalen
Leben' unter besonderen Bedingungen treten Ergotherapeut:innen jeden Tag an. So
unvergleichlich jeder Mensch mit seinen Bedürfnissen Wünschen und Werten seinen Möglichkeiten
und Grenzen und den Anforderungen und Potenzialen seiner Umwelt ist so entsprechen dem
Ergotherapeut:innen mit Vielfalt und Methodenoffenheit ihres professionellen Reasonings für die
Begleitung und Unterstützung ihrer Klient:innen. Es scheint längst überfällig eine
Herbsttagung des Fachausschusses Neurologie (DVE) ganz exklusiv dem zentralen
Behandlungsauftrag der Ergotherapeut:innen in der Neurologie zu widmen: der Befähigung unserer
Klient:innen zur individuell bedeutungsvollen Betätigung. Von der morgendlichen Hygiene über
100 Wege ein Toastbrot zu schmieren Mobilität mit Auto oder ÖPNV bis hin zu einer Ballerina
auf Bergwanderung - in abwechslungsreichen Fallbeispielen präsentieren erfahrene
Ergotherapeut:innen und Klient:innen das bemerkenswerte Ringen an einem eigentlich ganz
normalen Tag um ein eigentlich ganz normales Leben - empowered by Ergotherapie. In diesem
Tagungsband erlauben die Autorinnen mit ihren Beiträgen einen Blick hinter die Kulissen der
sichtbaren ergotherapeutischen Interventionen in der Neurologie. Ihre Beiträge nehmen die
Lesenden mit hinein in die komplexe Kunst des Occupational Reasoning' für eine
ergebnisorientierte und wirksame Ergotherapie. Alle Beiträge in ihrer ergo-naturgemäßen
Verschiedenartigkeit bezeugen anhand realer Fallbeispiele den hohen Stellenwert der
methodenoffenen Befähigung zur individuell bedeutungsvollen Betätigung für Gesundheitserleben
Lebensqualität und Teilhabe.