Ein vieldiskutiertes Problem der Caesarforschung ist das des literarischen Genos commentarius .
Hierbei geht es zumindest seit den Caesarstudien von A. Klotz um zwei Fragen: 1. wie ist der
Begriff commentarius zu deuten welchen Sinn verband Caesar mit diesem Wort als er seine
Schriften so betitelte ? 2. Inwieweit hat sich Caesar an die Gesetze der von ihm gewählten
Gattung gehalten inwieweit sie geweitet oder durchbrochen? Beide Fragen sind aufgrund des
weitgehenden Mangels an anderem Material als Caesars BG und BC nur hypothetisch zu beantworten.
Mit der zweiten Frage ist aber ein Problem angesprochen das auch wenn es nicht unter dem
Gattungsaspekt gefaßt wird als solches bestehen bleibt: das Problem der Stildifferenzen in
Caesars Kommentarien. Ob nämlich die literarische Form der commentarii allmählich
vernachlässigt und Caesar unwillkürlich zum darstellenden Historiker wird oder ob Caesar
nicht zum darstellenden Historiker wird sondern sich lediglich der historiographischen Mittel
bedient um seine commentarii an bestimmten Punkten mit einer größeren formalen Energie
auszustatten auf jeden Fall scheint sich der Verfasser der Kommentarien entweder allmählich
oder an bestimmten Punkten eines anderen Erzählstils zu bedienen als zu Beginn bzw. in den
übrigen Partien seiner Darstellung. Die vorliegende Arbeit hofft sowohl zur Präzisierung als
auch zur Klärung dieses Problems einen Beitrag zu leisten.