'Die Romantik' eine gesamteuropäische Affäre? Die titelgebende Strukturfigur dieses neuen
Periodikums 'Serapion' orientiert sich an dem von E.T.A. Hoffmann aufgestellten
'serapiontischen' Verständnis von Poetik. Das Periodikum will ein Forum bieten zur Erforschung
der europäischen Romantik und ihrer unverminderten Bedeutung - gerade auch in unserer
Gegenwart. Dieser erste Band behandelt grundlegende Fragen: Wofür steht 'Serapion'? Wie ist die
Romantik in ihrem europäischen Kontext zu verorten? Autorenspezifischer gefragt: Wie hat man
etwa den Shakespeare-Übersetzer A. W. Schlegel in England rezipiert? Was sagen uns Victor Hugos
Zeichnungen von seiner Rheinreise über die Modernität der Romantik? Thematisch behandelt findet
sich zudem die fragmentarische oder fragmentierte Weltsicht von Kleist bis hin zu Nietzsche und
die Frage wie sich die Romantik in der literarischen Moderne namentlich bei Hermann Broch und
Robert Musil niedergeschlagen hat. Könnten sich einige 'Modernisten' wie Rilke zumal
angesichts seiner Leopardi-Übersetzungen als Neo-Romantiker herausstellen? Zudem spielt das
Verhältnis zwischen Musik und Literatur eine zentrale Rolle beispielhaft aufgezeigt am
romantischen Prinzip der simulierten Simultaneität.'Serapion' steht somit für eine 'Poetik der
Vielheit' der pluralen Formen was sich symptomatisch in Philipp Otto Runges Farbkugel dem
Leitbild dieses Periodikums gespiegelt sieht.