Mit Cicero gilt dieser erste Band der Reihe 'Philosophia Romana' einem der bedeutendsten und
produktivsten philosophischen Autoren in Rom. Sein Titel 'Cicero ethicus' will dabei pointiert
kenntlich machen dass hier ein Blick auf den römischen Autor geworfen wird der in ihm nicht
nur den Vermittler hellenistischer Lehren sondern einen philosophischen Autor mit eigenem
ethischen Anspruch und Konzept erkennt. Hierzu wenden sich die acht Beiträge des Sammelbandes
den im Herbst 45 v. Chr. entstandenen 'Tusculanae disputationes' zu und unterziehen sie aus
philosophiegeschichtlichen philologischen und literarischen Perspektiven einem Vergleich mit
dem kurz zuvor verfassten Werk 'De finibus bonorum et malorum'. Dieser komparative Ansatz
versteht sich als Plädoyer dafür dass sich Ciceros Ethik die als innovative Synthese von
hellenistischer Philosophie und römischer Weltorientierung beschreibbar ist nur in einer
werkübergreifenden Analyse erschließen lässt so formal unterschiedlich sich seine Schriften im
Einzelnen auch präsentieren mögen.