Nur wenige griechische Texte dürften in der frühen Neuzeit öfter ins Lateinische übertragen
worden sein als die 'Chaldaeischen Orakel'. Von unterschiedlichsten Verfassern wurden sowohl
die Sammlungen der byzantinischen Zeit (Psellos und Plethon) als auch die zugehörigen
Kommentare und systematischen Abrisse übersetzt paraphrasiert und nachgedichtet die Sammlung
Plethons war auch Gegenstand von Lehrveranstaltungen zu denen Vorlesungsmitschriften
überliefert sind. Francesco Patrizi legte 1591 eine neue Sammlung vor die den Umfang des
Vorhandenen weit übertraf auch sie mit lateinischer Übersetzung die bald weitere Bearbeitung
erfuhr. Die vorliegende Ausgabe vereint 26 Einzeltexte aus dem 15. bis 17. Jahrhundert die
teils als Drucke vorliegen teils nur handschriftlich überliefert sind - insgesamt wird fast
die Hälfte hier erstmals ediert. Kurze Einleitungen enthalten biographische Angaben
Bestimmungen der griechischen Vorlagen und Charakterisierungen der Übersetzungsverfahren.