Die Studie untersucht Ausprägungsformen von Heiliglandfrömmigkeit in den Herzogtümern Brabant
Geldern Jülich und Kleve die im Spätmittelalter durch persönliche Beziehungen und kulturelle
Durchdringung eine Brückenregion bildeten. Anhand dreier Forschungsschwerpunkte - Pilgerreisen
Vergegenwärtigungsformen und geistliche Gemeinschaften - leistet die Arbeit einen Beitrag zur
Erforschung mittelalterlicher Frömmigkeitsformen die als Ausdruck persönlicher Präferenz von
Einzelpersonen oder Korporationen verstanden werden. Ein breites aus seriellen und materiellen
Quellen bestehendes Korpus ermöglicht die Identifizierung unterschiedlicher Praktiken der
Heiliglandfrömmigkeit von denen einige bereits vor der Herrschaft der Kreuzfahrer in Outremer
bestanden oder sich währenddessen entwickelten während sich andere im lateinischen Westen
besonders nach dem Ende der Kreuzfahrerstaaten 1291 etablierten als das Heilige Land für die
Christen nur begrenzt zugänglich war.