Wie gestaltet Gryphius in seinem Dramenwerk interaktionale Sprache? Inwiefern dienen seine
Stücke als rhetorische Musterdialoge wo bieten sie situativ geprägte Bühnensprache taugen sie
als Fenster zur historischen Mündlichkeit des 17. Jahrhunderts und wie greifen die von
Gryphius gewählten Mittel der sprachlichen und poetischen Stilisierung von Interaktion in
seinen Dramen schließlich ineinander?Hierzu versammelt der Band literatur- und
sprachwissenschaftliche Beiträge die das gesamte Dramenwerk des berühmten Barockdichters in
Close und Distant Readings erschließen. Behandelt wird dabei ein breites Themenspektrum vom
Ausrufezeichengebrauch über die verstechnische Gestaltung von Gesprächen bis hin zur
dramatischen Gestaltung von Missverständnissen oder Inszenierung von Streitkommunikation. Auf
diese Weise eröffnen die Studien neue Wege zur oft vorschnell als sprachgebrauchsfern
wahrgenommenen Sprache die gerade in ihrer interaktionalen Dimension eine wenig gesehene
Kunstfertigkeit des Dramendichters erweist.