Bücher sind Artefakte. Sie halten Bedeutsames fest und bringen in ihrer Gestalt zum Ausdruck
daß sie Bedeutsames festhalten. Das geschieht in scheinbarer Selbstverständlichkeit so daß die
im Buch zu lesenden Zeichen mit der Oberfläche des Beschreibstoffs zu einer materiellen Einheit
verbunden werden in der die Dimensionen von Zeichen und Zeilen von bedrucktem Blatt und von
räumlich geschichteten Blättern miteinander verfugt sind. Dank dieser Verfugung beginnt jede
Lektüre eines Buches mit der grundlegenden Geste der Raumöffnung bei der wir im Aufschlagen
des Bandes in den Innenraum unserer Kultur eintreten. Dieser Raum ist eine Welt voller
Bedeutungen die uns überall in ihrer geformten Zeichenhaftigkeit begegnen und im Buch sich
symbolisch verdichten. Wer das »Lesezeug« öffnet wird die Dimensionen dieser Verdichtung
kennenlernen und in neuer Weise von innen und außen auf unsere Kultur blicken können und auf
ihre Gefährdungen.Aus dem Inhalt: Ist das Buch ein Artefakt? Ist das Buch ein Medium? Ist das
Buch eine Maschine? Hat das Buch eine Biographie? Hat das Buch Wurzeln? Hat das Buch einen
Autor? Enthält ein Buch Text? Kann man mit dem Buch träumen? Muß man sich schämen wenn man ein
Buch liest? Geben wir dem Buch eine Zukunft?