Mallarmé ist ein Phänomen: so groß sein Ansehen so gering weithin die Kenntnis seines Werkes.
Das ist Absicht. Seine Dunkelheit sollte ungebetene Gäste fernhalten. Dies gilt besonders für
sein letztes Gedicht den Coup de dés'. Es trägt ein verschlüsseltes Manifest der zweiten
Moderne vor. Seiner Kühnheit wegen nannte es der Autor selbst einen acte de démence'. Es
breitet verbale Fragmente einer Geschichte aus die hätte ausführen können warum es diese
Geschichte nur noch als verworfene' geben kann. Sie dreht sich um einen Würfelwurf des Denkens
und Dichtens der nicht stattfindet und einen gelungenen Schiffbruch der Schrift. Darin ist
das ganze System' Mallarmé aufgegangen seine libidinösen Motive ebenso - wie eine alternative
Ethik. Namhafteste Stimmen des 20. Jahrhunderts ließen sich davon inspirieren.