Die römische Republik war zur Zeit Caesars am Ende dieser Eindruck jedenfalls ergibt sich wenn
man sie unter strukturellen Gesichtspunkten analysiert andererseits aber suggeriert der
Quellenbefund auf den ersten Blick das Gegenteil. Die deutschsprachige Forschung der letzten
Jahrzehnte hat versucht dieses Dilemma dadurch zu überwinden dass der Übergang zur Monarchie
prozessualisiert wurde in chronologischer Abfolge suchte man Stationen einer Entwicklung
festzumachen und die Diktatur Caesars nahm dabei eine prominente Rolle ein. Die vorliegende
Untersuchung geht einen anderen Weg um Caesars Rolle und das Phänomen der Etablierung der
Monarchie in Rom zu erfassen: Aus einer dezidiert kaiserzeitlichen d.h. monarchischen
Perspektive wird auf Caesar seine Kommunikationsweise und seine Handlungsspielräume geblickt.
Als analytisches Instrumentarium dienen dabei die Kategorien Ordnung Handlungsrahmen und
Diskurs. Sie ermöglichen die Begründung der These dass Caesar selbst bereits in einem von
monarchischen Strukturen geprägten Umfeld agierte das durch den republikanischen Diskurs wie
er für uns als dominierende Formation in den Quellen fassbar ist lediglich überwölbt wurde.
Dass insbesondere die deutschsprachige Forschung diesem Sachverhalt wiederholt auszuweichen
versucht hat ist auf wissenschaftsgeschichtliche Ursachen zurückzuführen die ebenfalls kurz
thematisiert werden.