Osteria - das ist kein herkömmlicher Führer durch italienische Lokale wie der Titel nahelegt
sondern eine vom Wein beflügelte Apotheose des Rauschs. Bei der Beschreibung der Osterien
entfaltet Barth trinkfester Italienkorrespondent des 'Berliner Tageblatts' ein Kaleidoskop
historischer und literarischer Bezüge das umso bunter ausfällt je besser die Qualität der
örtlichen Weine ist. Dabei gerät das heraufbeschworene humanistische Bildungsgut leicht aus den
Fugen wird humoristisch abgewandelt und der eigenen weinseligen Stimmung angepasst. Auf diese
Weise bietet Barth in seinem Buch unbeabsichtigt einen unterhaltsamen Überblick über den
bürgerlichen Kulturkanon der Jahrhundertwende.