Die Geschichte Italiens zwischen dem Jahr 1000 und der Zeit der Gegenreformation ist ein
wichtiges Themenreservoir der französischen Romantik. Neben bekannten Werken wie Corinne' von
Germaine de Staël und Stendhals Chroniques italiennes' berücksichtigt die Studie auch seltener
gelesene Beispiele (u. a. von Balzac und Quinet) und widmet sich sowohl den literarischen und
historiographischen Voraussetzungen des romantischen Italienbilds im 18. Jahrhundert als auch
dessen Weiterentwicklung bei Taine. Ausgehend von dem Gegensatz zwischen barbarischen Sitten
und künstlerischer Vollendung geht es u. a. um die Frage der epochalen Modellierung des
betreffenden Zeitraums. Anstatt die Entstehung der Epochenvorstellung der Renaissance isoliert
zu betrachten bezieht die Untersuchung konkurrierende Diskurse und alternative
Geschichtsmodelle ein und analysiert das Wechselverhältnis zwischen den Begriffen und Konzepten
von moyen âge' und renaissance'.