In seinen Heidelberger Poetikvorlesungen schildert Lutz Seiler wie die Landschaften
Ostthüringens und Brandenburgs und die Zeitgeschichte der im Schatten des Uranbergbaus
verlebten Kindheit und der Berliner Nachwendezeit in seinem Werk miteinander verbunden sind.
Das Bedrängende Dunkle der DDR-Geschichte sei es die radioaktive Verseuchung und Zerstörung
der Kindheitsdörfer sei es der Zwang zum Kollektiv in einer autoritären Gesellschaft - Seiler
zeigt wie die Erlebniswelt DDR in seinen Texten ebenso lebendig wird wie das Aufgehen der
Lebensentwürfe in der westlichen Konsum-Ordnung. In den nun erscheinenden drei Vorlesungen Das
Territorium der Müdigkeit Die jungen Jahre. Fontane Huchel Trakl George und Pink Floyd und
Die nassen Ränder seiner sowjetischen Hosenbeine'. Eingangsbilder ins Erzählen vergangener
Zeiten kann man erfahren was Seiler darunter versteht dass Poesie Widerstand ist (Kruso
2015) und inwiefern diese ihm einen geschützten ästhetischen Raum für eigene Erfahrungen und
Erinnerungen bietet.