Die Studien zum genderneutralen Maskulinum gehen vom Epikoinon aus das ungeachtet seines
maskulinen femininen oder neutralen Genus Personen aller Geschlechter und Gender bezeichnet (
der Mensch' die Koryphäe' das Genie') weil seine Bedeutung sexusindifferent ist. Der
einzige Unterschied der genderneutralen Maskulina wie Leser' ("viele Leser der Romane Thomas
Manns sind Frauen") zu den Epikoina besteht darin dass es zu ihnen Ableitungen mit
ausschließlich spezifischer Sexusbedeutung ( Leserin') gibt. Die Existenz spezifischer
Ableitungen ist die Grundlage des Postulats feministischer Linguistik dass auch deren Basen
nur eine geschlechtsspezifische Bedeutung hätten und zwar männlich'. Dem widersprechen die
seit Beginn der Überlieferung des Deutschen belegten empirischen Fakten die sich in
Neutralisierungstheorien wie der Roman Jakobsons spiegeln. Vor diesem Hintergrund wird die
feministische Argumentation methodisch analysiert und auf ihre ideologischen Grundlagen
zurückgeführt.