Zu entdecken ist das kompakte in Teilen feine neulateinische und deutschsprachige Werk des
schlesischen Brüderpaars Balthasar und Elias Wesselius die in den frühen 1620er Jahren in
Straßburg studierten und herausragende Leistungen unter dem Historiker Matthias Bernegger aber
auch in den Rechtswissenschaften erbrachten. Balthasars deutschsprachige Gelegenheitsdichtung
reiht sich ein in die teilweise erstaunlich weitgehenden literarischen "Reformbemühungen" vor
1624. Einen Wendepunkt im Leben der Brüder markierte ihre Tätigkeit als Kriegssekretäre für
Wallenstein ab 1632. Das literarische Werk wird sowohl in die Kontexte von 'Geschichte als
Ereignis und Erzählung' als auch in den konfessionspolitischen wie moralisch-ethischen
Zusammenhang von Herkunft (aus evangelischem Pfarrhaus) und sozialem Aufstieg (in kaiserlichen
Diensten) während des Dreißigjährigen Krieges gestellt mit einbezogen wird dabei die
neostoizistische Widerstandsfrage nach Justus Lipsius.