In der Zeit um 400 n. Chr. als der Sieg des Chri-stentums bereits feststand versuchte
Macrobius noch einmal dem Neuen die Werte der ruhmreichen Vergangenheit Roms und des
klassischen literarischen Erbes entgegenzustellen. Er tat dies in Gestalt eines geschickt
verfaßten Lehr- Unterhaltungs- und Informationswerkes dessen äußere Handlung den Geist
humanen Zusammenlebens vorführen sollte und dessen Vormittags-Gespräche zugleich die
wichtigsten religiösen kulturhistorischen und literarischen Bezüge altrömischen Lebens
aufzuzeigen hatten. Die Nachmittage dienen entspannter ja scherzhafter Unterhaltung und lehren
die Zeit auch hier sinnvoll anzuwenden. Für uns Heutige vergleichbar sind - außer eigentlichen
Sachbüchern - etwa die Essays von Montaigne oder das Buch von Knigge. Die Übersetzung soll eine
flüssige zusammenhängende Lektüre des ansprechenden Textes ermöglichen der zu Unrecht
manchmal nur als Quellensammlung sonst verlorener Texte angesehen wird.