Der Begriff Regietheater zeigt Tendenzen zur polemischen Bezeichnung für missfallende
Inszenierungen zu verkommen - ungeachtet der Tatsache dass nicht alles was nicht gut aussieht
auch Regietheater ist. Produktiv gewendet steht das Regietheater jedoch für Inszenierungen die
als eigene Kunstform zur Auseinandersetzung herausfordern. Wann aber empfinden wir eine solche
Inszenierung die vielleicht mit radikalen Kürzungen Umschreibungen Fremdtexten und
Medienwechseln arbeitet als Etikettenschwindel - und wann als gelungene herausfordernde oder
gar großartige (Neu-)Entdeckung eines Stückes? Und wovon hängt es eigentlich ab ob wir in eine
Inszenierung hineingezogen werden oder ihr mit Unverständnis vielleicht sogar Abwehr
begegnen?