Warum fasziniert R.L.Stevensons Schatzinsel bis heute junge und erwachsene Leserinnen und
Leser? Das vorliegende Buch versucht zu zeigen dass diese Faszination sowohl von der
Einfachheit und Schnörkellosigkeit der Geschichte als auch von der hohen Sprachkomplexität
herrührt. Die extreme Faszinationskraft des Romans liegt in der extremen Kunstfertigkeit mit
der er geschrieben ist. Hinter den Abenteuern und dem Pulverdampf verbergen sich komplexe
Charaktere wie Jim Hawkins oder Long John Silver die in diesem Buch in einem neuen Licht
erscheinen. Der Erzähler Jim Hawkins schafft ein Sprachkunstwerk das an Humor und
Beziehungsreichtum seinesgleichen sucht. Das Buch möchte ein Wegweiser sein wie der
Stevensonsche Sprachschatz mit Spannung und Vergnügen von der Leserin und dem Leser gehoben
werden kann. Anhand der Analyse strukturierender Motivkomplexe wie z.B. den Händen (Verführung)
oder dem Mond (Gefahr) wird das Sprachnetz nachgezeichnet in dem der Erzähler Leserinnen und
Leser fängt. Stevensons einzigartiger Stil wird zu seiner Theorie des (unbewussten)
Schöpferischen in Beziehung gesetzt. Das Buch möchte zeigen welches Lese- und
Deutungsvergnügen bei der Sprachschatzsuche entstehen kann.