Der Band versammelt Analysen moderner Märchenerzählungen die klassische Märchenmotive und
konstitutive Märchenstrukturen mit aktuellen gesellschaftlichen Diskursen und Wertewelten des
21. Jahrhunderts aufladen. Die Themen reichen dabei vom Öko-Märchen bei Pixar und
Rassismus-Diskursen bei Disney Männlichkeitsstereotypen in Game of Thrones' und
Geschlechterrollen im Bilderbuch über eine Lektüre der populären Superhelden-Comics als
innovatives Serienformat bis hin zur performativen und selbstreferentiellen Werteproduktion
und -reflektion in märchenhaften Computerspielwelten oder Sektenerzählungen und
Trauernarrativen im Film. Auch Fernsehformate und ihre Normalismus-Diskurse werden behandelt
wenn diese die Funktion des Prinzessinnennarrativs bei Germany's Next Topmodel' und in den
Malbüchern Topmodel' in den Blick nehmen.Die Beiträge leisten exemplarisch die Kombination von
Grundlagen der Märchenforschung mit aktuellen medien- literatur- kultur- und
gesellschaftstheoretischen Analyseschwerpunkten und beleuchten so - unter anderem aus Sicht von
Gender Studies Postcolonial Studies Game Studies und Ecocriticism - wie ganz verschiedene
populäre Märchenvariationen der Gegenwart gesellschaftliche Phänomene innerhalb ihrer
fantastischen Welten aktualisieren und neu bearbeiten.