Die mit Fichte einsetzende Philosophie des Deutschen Idealismus versucht in der Nachfolge Kants
eine Neubestimmung der Philosophie in systematischer Form aus einem einzigen Prinzip heraus.
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854) knüpft in seiner frühen Phase an die
Systemphilosophie vom absoluten Ich Fichtes an verfolgt aber keinen rein philosophieimmanenten
Ansatz mehr. Die Bestimmung der spezifischen Denkform der Philosophie geht aus ihrem Verhältnis
zur Kunst hervor indem Philosophie und Kunst in ein systematisches Verhältnis gesetzt werden.
Dabei unterliegt dieses Verhältnis beider zueinander jedoch einem konzeptionellen Wandel der
sich in dem Übergang zwischen dem System des transzendentalen Idealismus (1800) in dem beide
sich wechselseitig konstitutiv zueinander verhalten und die Kunst zum Organon der Philosophie
erhoben wird und der sogenannten Identitätsphilosophie (1801-1806) in der die Kunst erst
durch die Philosophie konstruiert wird und zu deren Gegenbilderklärt wird bekundet. Die hier
geführte Untersuchung geht dabei dem Motiv dieser Systemtransformation nach und verfolgt die
These dass sich das systematische Verhältnis zwischen Philosophie und Kunst als das
wesentliche Movens zur Systemtransformation erweist.