Das Werk des Plastikers Graphikers und Aquarellisten Joachim Bandau oszilliert zwischen den
Stilen und Disziplinen der Kunst: kreuzen in den 1970er Jahren mit Rädern und Motoren mobil
gemachte anthropomorph-technoide Hybride Polyesterfiguren in Utopischem Design die Wege des
Betrachters in den Ausstellungsräumen stehen ab 1978 bleierne und stählerne minimalistisch
anmutende Kuben als Boden- und Wandarbeiten im Vordergrund. Sie bestechen durch
Oberflächenästhetik formale und inhaltliche Ambivalenz. Diese Studie geht den anthropomorphen
Aspekten nach die sich als versteckte Körperpräsenzen im inneren Kern finden lassen. Als
Schlüssel zum tieferen Verständnis dient neben der Aufarbeitung künstlerischer Einflüsse und
entwicklungsgeschichtlicher Tendenzen der Skulptur auch ein interdisziplinärer Rekurs auf
Technikphilosophie Erkenntnistheorie und Ethik. Die künstlerische Verantwortung der sich
Bandau verpflichtet zeigt sich in seiner Ablehnung der autonomen Skulptur und der Findung
durchdachter Formulierungen die mit dem spielerischen Ernst der Ironie kulturelle und
gesellschaftliche Bedingungen kritisch reflektieren. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger
technischer Entwicklungen und verantwortungsethischer Folgenabschätzungen erweist sich sein
visionäres Werk als hochaktuell.