Ursprünglichkeit ist ein durch und durch romantischer Begriff. Denn die Antworten der
Romantiker auf die im frühen 19. Jahrhundert gestellte Anfangs- und Ursprungsfrage greifen weit
in unser modernes kollektives Bewusstsein hinein. In der vorliegenden Untersuchung wird dem
Anfangs- und Ursprungsbegriff auf unterschiedlichen Ebenen und mittels vielfältiger Analyse-
und Interpretationsansätze im philosophischen und dichterischen Werk von Friedrich Schlegel
Novalis sowie den Brüdern Grimm nachgegangen und es werden seine expliziten wie impliziten
Effekte seine Wirk- und Gestaltungskraft auf die geistigen Vorstellungen und poetischen
Darstellungen rekonstruiert. Auf diesem begrifflichen Fundament das Anfang und Ursprung in
ihren komplexen Bedeutungs- Verweisungs- und Gebrauchszusammenhängen aufzeigt werden in fünf
groß angelegten Kapiteln prominente Diskurse und Vorstellungen ausgeleuchtet. Dazu gehören
differenzierte Reflexionen zur Zeitlichkeit von Anfang und Ursprung sowie zu den romantischen
Vorstellungen von Urwelt Ur- und Anfangsvolk Ursprache und Sprachentwicklung sowie zu einer
Anfangs- und Ursprungsästhetik. Unter Einbezug der jeweils kulturgeschichtlichen
philosophischen theologischen und naturwissenschaftlichen Horizonte gelingt eine genaue
Profilierung der für die Romantik zentralen Denk- und Dichtungsfiguren.