'Dargestellter Wahnsinn' ist ein Problem für sich. Nur - wovon sollte ein musikalisches
Bühnenwerk sonst handeln? so Wolfgang Rihm in seinem Grußwort. Frederike Möller untersucht in
musikdramaturgisch ausgerichteten Analysen einzelner Szenen und Strukturelemente die
verschiedenen Darstellungen von Wahnsinn in Wolfgang Rihms Musiktheater. Was für eine
schöpferische Vorstellung von Zeit impliziert ein Musiktheater welches den Wahnsinn als Sujet
und als erlebbare Möglichkeit in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen rückt? Verbirgt sich eine
philosophische Struktur in der musikalischen Faktur die durch das Freilegen von
psychopathologischen Mustern offenbar werden könnte?