Das Buch behandelt Aristoteles' und Husserls Auffassungen von Ort Raum und Unendlichkeit mit
dem Ziel sie auf die lebensweltliche Welterfahrung zurückzubeziehen. Die Entwicklung dieser
Begriffe bei Husserl führt von einer Raumauffassung die den Raum als eine universale Form
versteht zu einer Priorität der lebensweltlichen Orte bzw 'Leiborte'. Ähnlich entwickelt sich
das Raumdenken von Aristoteles von einer kategorialen Interpretation des Raumes zu einer
Neuauffassung vom Ort als tópos der den eigenen Ort als qualifizierten Ort begreift. So wird
von beiden Autoren die Welt als ein kosmischer oikos verstanden als Heimwelt in der das Ich
von seinem Urort oder topos idios aus sich zum Weltganzen bezieht. Des Weiteren erlaubt die
Klärung der jeweiligen Unendlichkeitsauffassungen zu zeigen wie die in Anlehnung an
Aristoteles von der Autorin entwickelte Konzeption einer 'vergänglichen Aktualisierung' des
potentiell Unendlichen die Kluft zwischen variablem Telos und den Phasen des
Konstitutionsprozesses bei Husserl überbrückt werden kann. Die Untersuchung schließt mit einer
Rückbesinnung auf die existenziell lebensweltliche Erfahrung des Raumes die leiblich affektiv
verläuft um sie schließlich am Beispiel der Architektur als Raum schaffende Disziplin
fruchtbar zu machen.