»Der Einbruch der Zeit in das Spiel konstituiert den Mythos. Der Mythos ist ein Aggregat eine
Maschine an die immer neue und andere Maschinen angeschlossen werden können. Er transportiert
die Energie bis die wachsende Beschleunigung den Kulturkreis sprengt.« Heiner Müllers Diktum
verweist auf Transformationspotential und Wirkmächtigkeit einer mythisch anmutenden Kraft die
auch dem »Tristan« innezuwohnen scheint insbesondere seit Richard Wagners Oper »Tristan und
Isolde«. Das Ziel des in literatur- und kulturwissenschaftlicher Breite aufgefächerten Bandes
ist es den nachwagnerianischen Produktionen der Mythosmaschine Tristan im 20. Jahrhundert bis
in die Gegenwart nachzuspüren. Dabei wird dem Umstand Rechnung getragen dass es sich beim
'Tristan' um einen internationalen Mythos handelt der in den unterschiedlichsten medialen
Kanälen zur Entfaltung kommt. Dementsprechend legen internationale Autorinnen und Autoren aus
verschiedenen Fachdisziplinen neueste Forschungsbeiträge zur Tristanrezeption vor.